WC mit Blumen
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Schwefel inside: Wenn Detox nicht nur den Darm, sondern auch die Nase trifft

Was als sanfte Reinigung beginnt, endet in olfaktorischer Hochleistung. Und trotzdem würde ich’s (vielleicht) wieder tun.

Nun möchte ich euch von einem besonders herausfordernden Selbstversuch berichten.
Zwischen Mai 2024 und Januar 2025 habe ich die Schwefelkur nach Dr. Probst durchgezogen.

Schwefelkur nach Dr. Probst? Was’n ditte?

Bevor ihr euch jetzt bei Google auf die Suche macht, erzähle ich euch ganz locker-flockig, worum es geht – inklusive meiner ehrlichen Erfahrungen, versteht sich.

Was ist die Schwefelkur nach Dr. Probst?

Bei dieser Kur geht’s um elementaren Schwefel, genauer gesagt: organischen Schwefel in Pulverform. Er wird über einen längeren Zeitraum eingenommen, um den Körper bei der Entgiftung zu unterstützen, Parasiten zu vertreiben (auch die, die man lieber ignorieren würde…) und den Darm zu sanieren.

Man startet mit einer kleinen Dosis (z. B. ½ Teelöffel täglich) und steigert langsam bis auf 1 bis 2 Teelöffel pro Tag – idealerweise auf nüchternen Magen und mit viel Wasser. Aber Vorsicht, Freunde der gepflegten Duftnote:
Der Schwefel schmeckt – und riecht – … sagen wir mal: herausfordernd. Was dann aus einem rauskommt, ist noch eine ganz andere Nummer. Die Gase, die sich da im Zuge der Entgiftung bilden, bringen selbst Haustiere in den Fluchtmodus.

Wie kam Dr. Probst auf die Idee?

Dr. Probst war ursprünglich Zahnarzt mit einem Faible für ganzheitliche Medizin. Inspiriert wurde er – so erinnere ich mich an eine Erzählung von ihm in einem Interview – durch den Tod seines Lehrers. Als dessen Studenten sich nach dem Ableben ein Andenken aus dem Arbeitszimmer wählen durften, griff Probst gezielt zu alten Werken von Paracelsus, dem berühmten Arzt und Alchemisten des 16. Jahrhunderts.

In diesen alten Büchern stieß er immer wieder auf Schwefel als Heilmittel – nicht nur für den Körper, sondern auch für Geist und Seele. Paracelsus schrieb Schwefel eine reinigende, desinfizierende und ausleitende Wirkung zu. Das faszinierte Dr. Probst so sehr, dass er begann, elementaren Schwefel medizinisch und naturwissenschaftlich neu zu bewerten.

„Wo der Schwefel wohnt, da wohnt die Reinigung.“ – Paracelsus, sinngemäß

Heute ist die Schwefelkur nach ihm benannt. Sie soll u. a. helfen,

  • Parasiten, Pilze und Bakterien im Darm zu reduzieren
  • den Entgiftungsprozess zu unterstützen
  • die Selbstheilungskräfte zu aktivieren
  • und das Mikrobiom zu stabilisieren

Meine persönliche Erfahrung

Ich hab’s durchgezogen. Neun Monate. Täglich. Tapfer.

Und ja: Es roch. Und zwar so, dass ich manchmal dachte, ich hätte zwei offene Tüten Zwiebelringe unter den Achseln. Ich sagte häufig vorsorglich, dass ich eventuell „müffele“, da ich eine Schwefelkur mache. Auch beim Osteopathen schob ich die Info gleich hinterher. Reaktion übrigens: „Riech ich nicht.“ Wie alle anderen auch.

Nach der anfänglichen Abgasphase spürte ich tatsächlich mehr Klarheit. Mein Bauch fühlte sich leichter an. Auch benötigte ich in der Zeit keinerlei Claversal*, da meine Colitis ulcerosa tief schlummerte. Aber was mich richtig irritierte: Meine Geruchswahrnehmung änderte sich komplett! Kaffee, Knoblauch, Basilikum – Dinge, die ich vorher liebte – rochen plötzlich widerlich. Vielleicht auch ein Zeichen, dass sich mein System umstellte?

Richtung Frühling war ich dann einfach durch. Kein Bock mehr auf die ständige Duftwolke um mich herum. Und dann kam dieser eine Abend: Ich legte mich gerade ins Bett, als mir plötzlich richtig schlecht wurde. Ich sprang auf, rannte ins Bad und umarmte den Porzellangott. Mein Magen entleerte sich in dem Moment komplett, und ich dachte nur: „Oh, schade um die Bio Rote Bete und die Bio Karotten!“, die ich zum Abend noch als Saft durch meinen über Kleinanzeigen frisch erworbenen Hurom 310A verarbeitet hatte. Wieder im Bett, bekam ich plötzlich Schüttelkrämpfe. Konnte mich nicht entsinnen, wann ich diese zuletzt in der heftigen Form hatte. Ich musste höllisch aufpassen, nicht in Panik zu geraten. Schließlich war niemand da, der mir helfen konnte. Irgendwann schlief ich ein. Doch am nächsten Tag war ich komplett out of order. Gott sei Dank waren meine beiden Gästezimmer schon gereinigt und fertig für den Check-In der Gäste. So verbrachte ich den ganzen Tag lethargisch auf der Couch und ließ die Hunde nur in den Garten. Abends, als mir wieder langsam besser wurde, holte ich die Gassirunden nach und traf die Entscheidung, die Schwefelkur nach Dr. Probst zu beenden und das nächste Experiment zu starten – für welches ich mir auch den Slow Juicer Hurom 310A zugelegt hatte (Stichwort: Anthony William – doch, dazu später an anderer Stelle mehr).

Ich weiß nicht, woher diese plötzliche Attacke kam. Ob es an der Kur lag oder an der wilden Kombination von Gemüsesäften mit meinem frisch erstandenen Slow Juicer? Wer weiß. Ich schließe es nicht komplett aus, aber die Kur allein war es sicher nicht.

Fazit: Mief mit Wirkung

Die Schwefelkur war eine Erfahrung. Sie hat mich gelehrt, dass Entgiftung nicht immer schick, aber oft wirkungsvoll ist. Mein Fazit: Wer Schwefel ausprobiert, sollte Geduld, Humor und gute Lüftung mitbringen.

Und: Schwefel ist nicht für jeden geeignet. Bei empfindlichem Magen, Histaminintoleranz oder chronischen Beschwerden bitte zuerst mit einem erfahrenen Arzt oder Heilpraktiker sprechen.

Der Geschmack störte mich weniger als die Konsistenz – das Pulver pappt ziemlich schnell zusammen, wenn es im Mund ist. Und gegen das Müffeln? Ich mixte mir eine eigene Bodylotion mit Patchouli-(alter Hippie-Trick 😉 ) und Orangenöl. Hat funktioniert. Nur für den Sommer vielleicht etwas zu schwer.

Würde ich es nochmal machen? Vielleicht.

Wenn du Fragen hast, schreib mir gern auf meinem Blog lebenswexler.de. Und wie immer gilt: Informieren, nicht nur imitieren!

Infobox – Kurz & knapp: Was ist die Schwefelkur nach Dr. Probst?

  • Was? Reine elementare Schwefelpulver-Einnahme
  • Warum? Zur Reinigung von Darm, Leber & Blut
  • Wirkung? Unterstützt die Entgiftung, hilft gegen Parasiten & Pilze
  • Dauer? 3–6 Monate (je nach Verträglichkeit und Ziel)
  • Begleiterscheinungen? Blähungen, Geruchsentwicklung, Reinigungsreaktionen
  • Achtung! Nicht ohne Rücksprache bei Erkrankungen oder Medikamenteneinnahme

FAQ zur Schwefelkur nach Dr. Probst

Wie wird der Schwefel eingenommen?

Der Schwefel wird in Pulverform eingenommen – z. B. 1–2x täglich ca. 1 Gramm (eine Messerspitze), direkt mit Wasser runterspülen oder z. B. in ein bisschen Apfelmus einrühren. Wichtig: Immer mit ausreichend Wasser einnehmen! Und kein Metall sondern einen Plastik- oder Holzlöffel verwenden.

Hinweis: Dr. Probst empfiehlt reinen, nicht-oxidierten, lebensmittelechten Schwefel (elementarer Schwefel, nicht Schwefelverbindungen wie MSM).

Wie lange dauert die Kur?

Empfohlen wird ein Zeitraum von mindestens 3 Monaten – je nach Ziel, Befinden und Verträglichkeit kann man bis zu 6 Monate (oder länger) kuren. Viele starten mit kleinen Mengen und steigern langsam.

Was darf ich während der Schwefelkur essen?

Dr. Probst empfiehlt eine möglichst zuckerarme, ballaststoffreiche Ernährung mit Fokus auf pflanzlicher Kost – möglichst bio. Tierisches Eiweiß & raffinierter Zucker können laut ihm den Reinigungsprozess behindern.

Wer es konsequent will: Am besten begleitend auf Brot, Alkohol, Süßigkeiten & Fast Food verzichten.

Was sind typische Nebenwirkungen?

  • Blähungen (durch sterbende Pilze/Parasiten)
  • „Duftnoten“ – ja, der Schwefel kann sich geruchlich bemerkbar machen 😅
  • leichte Kopfschmerzen oder Hautunreinheiten durch Entgiftung

Tipp: Viel trinken (Wasser, Kräutertees), ggf. Flohsamenschalen oder Heilerde zur Unterstützung der Ausleitung.

Was hilft gegen den Schwefelgeruch?

Ein bisschen tricky, aber ein paar Tipps aus der Community:

  • Chlorophyll-Kapseln oder Gerstengrassaft (neutralisieren Geruch von innen; aber Achtung bei Autoimmunerkrankungen: Chlorophyll ist da mit Vorsicht zu genießen. Es soll triggern.)
  • Pfefferminzöl – z. B. auf die Handgelenk

Wann sollte ich die Kur abbrechen oder pausieren?

Wenn du starke Beschwerden bekommst, neue Symptome auftreten oder du Medikamente einnimmst, solltest du unbedingt pausieren und ggf. Rücksprache mit einem naturheilkundlich orientierten Arzt oder Heilpraktiker halten.

*Claversal-Zäpfchen – mein stiller Mitbewohner im Badezimmerregal
Claversal gehört zur Gruppe der entzündungshemmenden Medikamente, die bei chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen wie Colitis ulcerosa verschrieben werden. In meinem Fall kam es oft als Zäpfchen zum Einsatz – charmant und diskret wie ein Ninja, der direkt vor Ort für Ordnung sorgt.
Ziel der ganzen Aktion: die Darmschleimhaut beruhigen und Schübe verhindern. Ob’s angenehm ist? Naja… nennen wir’s „ungewöhnlich effektiv“. Aber wenn’s hilft, dann hilft’s – und das zählt am Ende.

Alle beschriebenen Erfahrungen in diesem Beitrag spiegeln meine persönlichen Erlebnisse wider und stellen keine medizinische Empfehlung dar. Nahrungsergänzungsmittel, Medikamente* oder Therapieversuche sollten niemals ohne Rücksprache mit einem Arzt oder einer medizinisch geschulten Fachperson geändert oder abgesetzt werden. Bitte informiere dich gründlich – und entscheide verantwortungsvoll.

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