Pfusch am Bau

Abenteuer Zahnarzt – Teil 2b

Sieben auf einen Streich – und kein Happy End in Sicht

Also stiefelte ich zu einer Praxis gleich um die Ecke – so nah, dass ich beim Betreten fast über meine eigene Haustür stolperte. Dort erwartete mich eine junge Zahnärztin, frisch aus dem Studium, so motiviert, dass ich fast befürchtete, sie würde gleich durch die Decke springen.

Sie war unglaublich nett, nahm sich viel Zeit und erklärte mir jedes Detail auf den Röntgenbildern, als würde sie ein Kunstwerk analysieren.

Erstmal klärte sie mich auf, dass die Ränder meiner verblockten Kronen viel zu grob gearbeitet waren – eine Katastrophe für die Mundhygiene.
Dann kam die nächste Ansage: Verblockte Kronen seien ohnehin keine gute Idee, schon gar nicht in so jungen Jahren.

Und dann … kam der Hammer.
Laut ihrer Diagnose waren sämtliche Wurzelfüllungen fehlerhaft – in einer Wurzel steckte sogar ein abgebrochenes Instrument.
Ich war schockiert. Aber noch schockierender war ihr Behandlungsplan:

Alle Wurzelfüllungen neu, die verblockten Kronen raus, und stattdessen – sieben neue Kronen.

Ich schickte den Heil- und Kostenplan an die Krankenkasse und dachte – warum auch immer – sie würden sicher eine Zweitmeinung einholen.
Aber nein. Der Plan ging ohne großes Tamtam durch, und mein persönlicher Zahnarzt-Marathon begann.

Zuerst korrigierte sie fleißig die angeblich fehlerhaften Wurzelfüllungen, während eine Kollegin parallel eine Parodontosebehandlung startete.
Dann kam der große Moment: sieben Kronen auf einen Streich.

Die Behandlung zog sich über Monate – kurz vor Abschluss zog ich in meine neue Wahlheimat Oldenburg.
Es hätte eine epische Punktlandung werden können, aber leider war eine der neuen Kronen fehlerhaft und musste noch einmal gemacht werden.

Also nahm ich gleich zu Beginn meines neuen Jobs in Oldenburg einen Urlaubstag, um zur „Krönung meiner Zahngeschichte“ zu fahren.

Dann war es endlich geschafft. Ich dachte:

„So. Jetzt habe ich erstmal Ruhe beim Zahnarzt. Alles ist wieder in Ordnung …“

Aber ach – wie sehr ich mich da geirrt habe.

Im nächsten Teil geht’s um den Moment, in dem ich verstand, dass Wurzelbehandlung nicht gleich Zahnerhalt bedeutet – und warum mein Vertrauen in Zahnärzte endgültig Risse bekam.

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