
Pfusch am Bau – Zahnarzterfahrungen mit Biss
Manchmal habe ich das ungute Gefühl, dass beim Zahnarzt eine Datenbank existiert mit dem Eintrag: „Wehrloses Opfer – finanziell gut ausnehmbar“.
Denn so viel (ist es wirklich nur?) Pech, wie ich bisher in Sachen Zahnvorsorge hatte … da könnte ich glatt ein Buch schreiben. Aber gut, ich starte lieber mit einer Serie für meinen Blog.
Karies und Baktus – Die Vorboten eines zahnärztlichen Höllentrips
Schon als Kind hatte ich das Gefühl, ich spüre Zahnärzte früher als andere. Vielleicht wusste mein Unterbewusstsein damals schon, was später passieren würde.
Meine erste Begegnung mit der Berufsgruppe fand im Kindergarten statt. Erst der gruselige Film „Karius und Baktus“, dann diese komische Tablette, die meine Zähne verfärbte, gefolgt von der Zahnärztin mit ihren Werkzeugen.
Während alle anderen Kinder brav mitspielten, erschien mir das Ganze ziemlich spanisch.
→ „Zuerst der Horrorfilm, dann eine Fremde in meinem Mund – wie komme ich hier am schnellsten wieder raus?“ dachte ich.
Ich heulte und schrien wie ein Weltmeister. Die Zahnärztin, die Kindergärtnerin, meine Mutter versuchten mich zu beruhigen mit dem Versprechen eines Zahnputzsets. Irgendwie ergab das alles keinen Sinn für mich.
Oder doch: Ich blieb standhaft. Ich gewann den Kampf – und ja, ich bekam das Zahnputzset.
So viel zum „sanften Einstieg“.


Zähneknirschen und Zögern: Schuljahre im Schatten des Schulzahnarztes
Die kommenden Jahre waren eigentlich ziemlich ruhig – zumindest erinnere ich mich an keinen dramatischen Zahnarztbesuch. Doch dann kam die Realschule. Und mit ihr: der Schulzahnarzt.
Jedes Mal, wenn ich morgens auf dem Weg zur Schule dieses grässliche Praxismobil auf dem Schulhof sah, durchfuhr mich ein Schauder. Ich wusste sofort, was uns bevorstand: eine Begegnung mit dem Horrormobil.
Wir wurden in Gruppen eingeteilt und nach und nach im Laufe des Tages dorthin geführt. Der Zahnarzt war nicht gerade zimperlich – bekam dafür aber auch einiges von uns ab. Einmal fiel die Untersuchung sogar komplett aus, weil irgendjemand Stinkbomben ins Mobil geschmuggelt und gezündet hatte.
Ich schwöre, der Geruch war grauenvoll – aber die Erleichterung war grenzenlos.
Vom Nachbohren zur Rebellion – mein kleiner Schulzahnarzt-Aufstand
Ansonsten lief alles nach dem gleichen Muster ab: Jeder bekam nach der Untersuchung einen Zettel, der uns verpflichtete, „bald möglichst“ den Hauszahnarzt aufzusuchen.
Das Ganze wurde anschließend vor der gesamten Klasse zelebriert: Der Lehrer las die Namen vor, jeder musste nach vorne kommen – und er betonte noch einmal, dass dieser Zettel unbedingt unterschrieben zurückzugeben sei.
Mir wurde das alles irgendwann zu viel Druck. Meine rebellische Ader erwachte wieder, und ich beschloss: Ich geh da nicht hin.
Das Ergebnis: regelmäßige Nachfragen vor der ganzen Klasse.
Eines Tages sah mich der Lehrer an und sagte tatsächlich:
„Wenn du so schlechte Zähne hast, bekommst du nie einen Freund.“
Ich war schockiert – und verletzt.
Dabei fand ich meine Zähne gar nicht so schlimm, abgesehen von einem einzigen, in dem schon ein riesiges Loch klaffte. Aber je länger ich den Zahnarztbesuch hinauszögerte, desto größer wurde die Angst, tatsächlich zu gehen. Ich stellte mir vor, dass mir der Zahn sofort gezogen wird, sobald ich nur die Praxis betrete.
Irgendwann überwand ich mich dann aber doch.
Das war mein Auftakt zur Reihe Pfusch am Bau.
Im nächsten Teil geht’s um den ersten richtigen Eingriff – und um die Frage, wie viel Vertrauen eigentlich im Bohrer steckt.
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